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Was halten sie voneinander?

Data publikacji: 29 listopada 2017 r. 14:55
Ostatnia aktualizacja: 28 czerwca 2018 r. 11:44
Was halten sie voneinander?
 

Die deutsche Grenzregion zwischen Berlin und Stettin ist für Polen attraktiv. Die Immobilien sind günstig und die Verwaltungsvorschriften gelten als unkompliziert. Die Bewohner auf deutscher Seite glauben, dass sich Polen schnell entwickelt. Sie kaufen in dem Land gern ein, schätzen polnische Friseursalons, Kosmetikstudios und Zahnarztpraxen.

Die Stettiner IHK Nord (Północna Izba Gospodarcza) ist die größte Industrie- und Handelskammer in Polen. Mehrfach untersucht sie das gesellschaftliche und wirtschaftliche Potential auf dem Gebiet der Euroregion Pomerania. Erforscht werden sowohl die gegenseitigen Einschätzungen von Polen und Deutschen als auch die deutsch-polnischen Geschäfts- und Handelsbeziehungen. Die Forschungsergebnisse sind äußerst interessant.

Polen über Deutsche

40 Prozent der Westpommern sind den Deutschen gegenüber freundlich eingestellt, 37 Prozent äußern sich neutral und nur 5 Prozent negativ. 18 Prozent der Befragten haben keine Meinung zum Thema.

Aus welchen Gründen besuchen Polen die grenznahen deutschen Gebiete?

„An erster Stelle sind das die Einkaufsmöglichkeiten. Weitere 39 Prozent der Befragten geben an, sie nahmen diese Gebiete hauptsächlich auf dem Weg zum Berliner Flughafen zur Kenntnis. 29 Prozent heben touristische Ziele hervor. Eine ähnliche Anzahl nennt Besuche im Zoo (am Stettiner Haff) und Treffen mit Bekannten. Weitere Anlässe sind: Benutzung der Autobahn auf dem Weg in andere Regionen und Länder, Natur- und Landschafts-Attraktionen wie Parks, Wälder, Seen, sowie Yachthäfen und Handel”, sagt die Autorin des Berichts Dr. Joanna Markiewicz.

Etwa die Hälfte der Befragten bewertet die zur Euroregion Pomerania gehörenden Gebiete als attraktiv, weil sie nahe bei Stettin und Berlin liegen und wegen der niedrigen Immobilienpreise. Sie schätzen die freundliche Einstellung der Deutschen gegenüber den Polen, touristische Ziele, kulturelle Veranstaltungen, unkomplizierte Verwaltungsvorschriften und einen freundlichen Umgangston in den Ämtern. Nur 7 Prozent sind der Meinung, diese Gebiete seien für sie nicht attraktiv wegen der zu hohen Preise, weil sie sich nicht auf Polnisch verständigen können und wegen menschenleerer Kleinstädte.

46 Prozent haben Schwierigkeiten, sich überhaupt zu attraktiven Zielen in der deutschen Grenzregion zu äußern.

46 Prozent der Befragten ziehen eine Arbeitssuche dort nicht in Erwägung. 44 Prozent sehen Möglichkeiten für sich, am häufigsten im Dienstleistungssektor, in der Buchführung und Finanzverwaltung, im Handel, im medizinischen Bereich, in der Informationstechnik und der Industrie.

Was denken westpommersche Unternehmer über die deutschen Nachbarn? Worin bestehen für sie die Stärken deutscher Firmen?

Sie sehen vor allem deren großes Finanzpotential, eine effektive Verwaltungstätigkeit, einen hohen Grad an Innovation, Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit und Fleiß. Als Schwächen gelten hohe Preise, mangelnde Polnisch-Kenntnisse, mangelnde Flexibilität, fehlende Kreativität und Trägheit.

Welche Gefahren sehen sie für den Handel?

Genannt werden eine immer älter werdende Gesellschaft, hohe Löhne, große Konkurrenz, gesättigter Markt.

Deutsche über Polen

Wie sehen die Deutschen ihre polnische Nachbarn?

Fast die Hälfte der befragten Deutschen im Bereich der Euroregion Pomerania ist der Meinung, Polen sei nach 28 Jahren freier Marktwirtschaft ein moderner Staat, der sich nicht wesentlich von anderen Ländern Westeuropas unterscheidet. 21 Prozent geben an, Polen entwickle sich schnell und verfolge konsequent seine nationale Identität. 17 Prozent assoziieren Polen immer noch mit dem ehemaligen Ostblock. 1,3 Prozent der Befragten meinen, es werde Polen schwer fallen, den Standard westeuropäischer Länder zu erreichen.

Was veranlasst die Deutschen aus der Grenzregion, Polen einen Besuch abzustatten?

Vor allem die Einkaufsmöglichkeiten, dann Dienstleistungen (Frisierladen, Kosmetiksalons, Zahnarztpraxen), touristische Attraktionen, Restaurant-Besuche, Treffen mit Bekannten. Mit dem Land verbinden die meisten bestimmte Lebensmittel: Bier, Wurst, Wodka, Piroggen, Gemüse, Obst, Borschtsch, Bigos.

62 Prozent meinen, es sei attraktiv in Westpommern zu leben. Dazu trägen bei die relative Nähe, niedrige Preise, eine freundliche Einstellung gegenüber den Deutschen als Volk, Stettin als Hauptstadt der Euroregion, touristische Attraktionen und kulturelle Veranstaltungen.

28 Prozent geben an, sie hätten keine Meinung zum Thema westpommerscher Attraktionen, 10 Prozent sagen, es gefalle ihnen in Polen nicht, aufgrund der Sprachschwierigkeiten, wegen unzureichender touristischer und kultureller Attraktionen und weil es schmutzig sei.

Nach Meinung deutscher UnternehmerInnen, gehören Fleiß und Flexibilität, Kreativität, niedrige Preise, hohe Management-Qualität, Kenntnisse der englischen Sprache, Innovationsfreudigkeit und qualifiziertes Personal zu den starken Seiten der polnischen Firmen. Als Schwäche gilt vor allem eine mangelnde Kenntnis der deutschen Sprache.

Als Vorzüge in den geschäftlichen Beziehungen zur Wojewodschaft Westpommern sehen sie billige Arbeitskräfte, Zugang zu EU-Fördermitteln, einen ungesättigten Markt, hohe Nachfrage und qualifiziertes Personal.

Die Unternehmer sehen allerdings auch Gefahren, vor allem die mangelnde Stabilität in der Politik und im polnischen Rechtswesen.

Dariusz STANIEWSKI

Journalist der Stettiner Tageszeitung „Kurier Szczeciński”

 Aus dem Polnischen von Ruth Henning

 

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